Wir sind ins Wohnmobil gezogen

Wir sind ins Wohnmobil gezogen | Vanlife | 4 REIFEN 1 KLO

Wir sind ins Wohnmobil gezogen

17. September 2023
Was schon vor Jahren geplant war, haben wir jetzt umgesetzt: Vanlife im Wohnmobil
Wir sind ins Wohnmobil gezogen | Vanlife | 4 REIFEN 1 KLO

Wir sind ins Wohnmobil gezogen

Schon im April 2016 habe ich dazu einen Beitrag geschrieben, dass wir ins Wohnmobil ziehen wollen.

Damals waren allerdings meine Schlüpfküken, Joanna und Josy, noch Teenager und besuchten die weiterführende Schule. Heute sind die beiden Mitte bzw. Anfang 20 und stehen mit beiden Beinen fest im Leben.

Schon damals fand ich diese „höher, schneller, weiter“ fürchterlich und wollte aus dem ganzen nur noch „ausbrechen“. Das hat sich bis heute nicht geändert. Oder besser gesagt: Es ist eigentlich noch schlimmer geworden!

Vollzeitcamper im Wohnmobil

Vollzeitcamper im Wohnmobil? Was heißt das jetzt schon wieder? 😁

Ganz einfach: Wir leben und arbeiten ab sofort im Wohnmobil! Momentan noch „auf Zeit“. Wir haben uns erstmal eine zeitliche Vorgabe von 6-9 Monaten, mit Aussicht auf Verlängerung, gegeben.

Es ist schon lange unser Plan gewesen, dass wir aus dem Wohnmobil heraus arbeiten. Allerdings waren erst die Mädels noch zu klein, um diesen Plan in die Tat umzusetzen und dann hat uns die Versandhalle daran gehindert.

3 Jahre hatten wir die Versandhalle. Zwar hatten wir nachher auch einen Mitarbeiter dafür eingestellt, ab abhauen und (auf Zeit) ins Wohnmobil ziehen wollten wir dann auch nicht 😃. Ein Unternehmen braucht doch irgendwie einen „Chef vor Ort“. Und somit war Frank auch immer vor Ort. Ich konnte mich immer gut aus der Affäre ziehen, weil ich ja nicht im Gewerbeschein eingetragen war 😂. Jedoch…alleine wollte ich auch nicht weg fahren 😉.

Vieles hat uns an diesen Schritt gehindert

Und dann kamen noch die Messen hinzu. Wir hatten so viele Anfragen. Wir hätten jedes Wochenende auf einer anderen Messe tanzen können. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, wo die Messen innerhalb von 6 Wochen abwechselnd in Nord- und Süd-Deutschland stattfanden. Da sind wir wirklich an einem Wochenende nach Süd-Deutschland zur Adventure Southside gefahren, Sonntag zurück. Ab zum Caravan Salon nach Düsseldorf für eine Woche. Dann wieder nach Bochum, den Anhänger beladen, um nach Nord-Deutschland zur Adventure Northside zu düsen. Über Bochum zurück, um den Anhänger mit neuer Ware zu befüllen und uns direkt auf dem Weg zu einer kleinen Hausmesse in Freiburg zu machen. Die Woche darauf fand die 1. Caravan & Co. in Rendsburg (Nord-Deutschland 😁) statt – natürlich waren wir dabei 😁. Und das war MEGA genial! Die Caravan & Co. hat uns wirklich verzaubert. Ein mega Event. 

Und anschließend ging es nochmal zurück nach Süd-Deutschland: Der Freistaat MEGA STORE in Sulzemoos veranstaltete sein jährliches Herbstfest. Und da der Freistaat MEGA STORE seit Jahren schon ein toller Handelspartner von uns ist, wollten wir uns auch dieses Ereignis nicht entgehen lassen.

Es ging nur: Nord-Süd, Süd-Nord….

Dies war natürlich „Stress pur“. Wir waren zu diesem Zeitpunkt aber schon sehr glücklich darüber, dass wir bereits einen Mitarbeiter für die Versandhalle hatten und natürlich auch, dass die Leute sich freuten, uns auf einer Messe anzutreffen. In der Vergangenheit, als noch kein Mitarbeiter für den Versand da war, KONNTEN wir erst am Freitag abhauen und MUSSTEN am Montag wieder da sein, damit wir den Versand der aktuellen Bestellungen bearbeiten konnten. DAS war Stress pur 😁. Denn man muss bedenken, dass der Verkehr freitags voll ist, wir nicht mit 150 km/h über die Autobahn rasen und wir unseren Messestand auch noch aufbauen mussten. Oft sind wir erst um 1:00 Uhr nachts auf dem Messegelände angekommen. Dann klingelte bereits um 6:00 Uhr der Wecker, damit wir den Messestand noch vor Einlass aufbauen konnten 🙈. 

Das wir bis dahin noch keinen Herzinfarkt bekommen haben, grenzt irgendwie an ein Wunder – oder an unseren locker, bekloppten Einstellung, dass wir unseren „Job“ liebten und es umheimlich Spaß macht. Ich denke, das 2. wird es sein 😂.

Und dann kam der Absprung

Unserer Erfahrung mit dem Online-Handel hat uns wieder gezeigt, dass die Leute immer mehr wollen. Immer preiswerter. Am besten kostenlos und noch eine Zugabe. Ich komme mit dieser Welt nicht klar. Nur die wenigsten sind mit dem glücklich, was sie haben. Viele sind neidisch. 

„Neid muss man sich verdienen“ höre ich oft. Ich brauche das nicht! Ich brauche nicht die Leute, die über mich oder Frank urteilen, ohne dass sie unseren Weg gegangen sind. 

Deswegen sind Frank und ich aus dem ganzen Onlinevertrieb mit den OMNIA©-, OXO©-, DREAMFARM©-Produkten ausgestiegen. In unserem Online-Shop findest du nur noch unsere eigenen Produkte – unsere Kochbücher! Diese vertreiben wir natürlich weiterhin. Der Versand erfolgt genauso blitzschnell über ein Logistikzentrum.

Die Zeit nach dem eigenem Versandhandel

In der Zeit, nachdem wir die Versandhalle aufgelöst und „ausgestiegen“ sind, mussten wir uns erstmal neu orientieren. Im Team wurden dann einige Ideen aufgegriffen und besprochen. Frank hat als erste richtig rumgesponnen, dass wir beide aus dem Wohnmobil vom Strand aus arbeiten. Was als absolute Spinnerei gedacht war, war plötzlich der Grundpfeiler für die weiteren Schritte.

„Ja, das müsst ihr unbedingt machen!“ kam vom Team zurück. Und einen eigenen YouTube-Kanal müsst ihr natürlich auch dafür machen.“ Und wer soll die Videos drehen? „Ihr natürlich!“ Ja, klar. Jetzt drehen die alle durch. Welche Pillen haben die eigentlich vergessen?

Videos für YouTube

Vorher hat Dennis mit mir immer die Videos gedreht. Doch leider sollte  ich auf diesen Luxus ab sofort verzichten, weil Dennis sich irgendwie nicht länger von seiner Lebensgefährtin (meine Tochter ) Joanna räumlich trennen wollte und auch sehr an seiner Rottweilerlady Lia hängt er sehr. Ja, man muss halt Prioritäten setzen.

Ok, dass ich jetzt die Videos drehe, fand ich nicht gaaaaanz so schlimm. Das größere Problem sah ich in Frank und seine „Drehgeschwindigkeit“. Kennst du das, wenn man sich mit einer Kamera beim filmen dreht und man meint, es ist Schneckentempo, aber wenn du dir das Video dann anschaust, denkst du, du sitzt im Formel-1-Rennwagen und drehst deine Runden auf dem Nürburgring. Und genauso ist es bei Frank. Ich gehe mal nicht davon aus, dass Dennis die Geschwindigkeit der gedrehten Videos so weit runtergehen kann, dass sie guckbar sind. Meine einzige Hoffnung ist: Frank ist ja lernfähig. Die Hoffnung stirbt zuletzt….

Ok, wir stellen dieses (lösbare) Problem mal an die Seite. Denn ein weiteres Problem ist, der Upload des Videomaterials.

Irgendwie und irgendwo mussten wir eine Plattform finden, wo ich das Rohmaterial hochladen kann. Dennis es anschließend sichten, bearbeiten und cutten und ich anschließend kontrollieren kann.

Durch Dennis und Frank wurde diesen Problem aber ratzifatzi gelöst: Frame.io hieß die Lösung!

Auf dieser Plattform haben wir die Möglichkeit alles rauf, runter und rein zuladen, was für das Projekt notwendig ist. 

Ok, Videos für YouTube – CHECK!

Vanlife im Wohnmobil

Ok. Der Arbeitsplan steht. Nun geht es an den Plan „Vanlife im Wohnmobil“. Geplant ist eine Europatour: Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal – immer die Küste entlang. Ohne Autobahn und Maut 🤗.

Gestartet sind wir an einem unserer Lieblingsplätze: Brouwersdam in Südholland, wo wir bereits seit 2010 regelmäßig hinfahren oder auch flüchten, wenn es wieder mal zu voll wird 😁. 

Und da wir mit etwas Verspätung losgefahren sind, hatten wir noch Gelegenheit uns von ganz lieben Freunden zu verabschieden:

Bo & Fromi von Stranddeko. Die beiden kennen wir schon ein paar Jahre. Und das war wirklich ein total schönes „Auf Wiedersehen“ und ein grandioser Start für unser Einzug ins Wohnmobil.

Und dann ist es soweit

In den letzten Jahren ist so viel passiert. Wir haben ein (ungeplantes) Unternehmen aufgebaut. Ich habe meinen Job nach 27 Jahren gekündigt. Haben uns umorientiert und viele Höhen und Tiefen gemeistert, die ich nie veröffentlicht habe.

Und nach meiner Schienbeinkopffraktur ging es mir sowieso nicht wirklich gut und alles kam obendrauf. Ein psychisches Auf und Ab, wobei es Frank auch nicht wirklich gut ging. Wir waren nicht mehr „wir“. Und was wir nie wollten, ist uns verbiegen (lassen).

Nachdem wir dann den stationären Versandhandel aufgegeben haben, kam dann die Idee, dass wir ins Wohnmobil ziehen wollen. 

Aber ganz ehrlich: Es ist eine Sache, wenn man so etwas plant und es „träumt“. Es ist aber eine ganz andere Sache, wenn man es tatsächlich umsetzt.

Ich bin ein Mensch, der dann auch Nägel mit Köpfen macht, wie man so schön sagt. Ich habe das Wohnmobil ein-, aus- und umgeräumt. Termin zur Inspektion und Reifenwechsel gemacht. Arzttermine vereinbart und auch hier noch mal ein kleiner Check-Up.

Die Platte in meinem Knie lasse ich nächstes Frühjahr herausnehmen, wenn wir über Bochum nach Skandinavien fahren. Dann bleiben wir ein paar Tage in Bochum. Die OP erfolgt ambulant. 

Abschied

Unsere Wohnung haben wir nicht gekündigt. Ansonsten wäre die Josy obdachlos und das konnten wir nicht über Herz bringen 😁. Schließlich ist sie noch Studentin und solange sie finanzielle nicht abgesichert ist, behalten wir die Wohnung auch.

Ein bisschen mulmig war mir bei dem Gedanken, dass ich lange keinen direkten Kontakt zu meinen Mädels hatte. Josy meinte noch, dass wir dann nicht mehr „greifbar“ wären. Ja, da hat sie recht! Mal sehen, wie es Weihnachten für mich wird….

Und Hailey, die Rottweilerlady von Josy und Justin, war bei unserer Abfahrt sehr traurig. Als ob sie gemerkt hat, dass es ein langer Abschied sein wird. Die Schmusemaus vermisse ich sehr – auch Lia, die Rottweilerlady von Joanna & Dennis ❣️

Hailey bei unserer Abfahrt 🥲

Leben auf engstem Raum

Ins Wohnmobil zu ziehen machen ja mittlerweile viele. Irgendwie ist das zu einem Trend geworden, denke ich. Und dann auch der Begriff „Vanlife“. Damit muss ich mich absolut anfreunden 🙈. 

Auf Facebook und Instagram habe ich immer erwähnt:

„Wir gehen für 6-9 Monate (mit Aussicht auf Verlängerung 😁) auf Europareise“

Das hatte halt den Hintergrund, dass wir auch erstmal schauen, ob uns dieses „Vanlife im Wohnmobil“ auch auf Dauer gefällt. Von daher ist es auch gut, dass Josy noch in unserer Wohnung wohnt 😁. 

Was auf jeden Fall sehr gut klappt, ist Wäsche waschen unterwegs. Man findet an jedem großen Supermarkt Waschautomaten. Und auch Frank hat jetzt gelernt, dass die Wäsche nicht von selber, sauber und gefaltet, im Schrank landet 😂.

Wäsche waschen unterwegs im Wohnmobil | 4 REIFEN 1 KLO
Wäsche zusammenlegen | Wohnen im Wohnmobil | 4R1K

Es tut uns gut

Auch wenn mir in einigen Situationen „schwer ums Herz“ wurde. So sehe ich aber gleichzeitig, dass uns die neue Situation guttut. Von Mal zu Mal fangen wir wieder an zu Leben. Und auf jedem Bild sehen wir etwas entspannter aus. 

Und jetzt freuen wir uns auf jeden neuen morgen. Auf den Sonnenaufgang und sind glücklich über das, was wir haben.

Wir brauchen kein „höhere, schneller, weiter“. Wir sind ins Wohnmobil gezogen und leben auf 7qm!

Wir genießen das Leben wirklich in vollen Zügen. Wir wissen nicht, was kommt. Zu viele haben uns bereits verlassen. Zu viele, die im gleichen Alter waren wie wir oder sogar jünger. Immer wieder hören wir von Krankheiten – Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch Krebs 😔. 

Wir wollen nicht warten. Wir starten. Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Ich bin Bianca, die Gründerin von 4 REIFEN 1 KLO, dem Camping-Food-Blog mit dem bekloppten, aber unvergesslich klingenden Namen.

Ich bin nicht nur mehrfache Kochbuchautorin, Food-Stylistin und Rezepteentwicklerin des Camping-Food-Blogs 4 REIFEN 1 KLO, sondern auch Camperin mit Leib und Seele seit meiner Kindheit. Ich genieße es, während des Reisens kulinarische Köstlichkeiten zu entdecken und liebe sowohl die einfache Camping- als auch die heimische Küche.

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