Wir ziehen ins Wohnmobil – Hotel MAMA

Hotel Mama ist das wichtigste Hotel der Welt

Wir ziehen ins Wohnmobil – Hotel MAMA

10. Februar 2017
Wer kennt das nicht? Das will man den Schlüpfküken viel Freiheit geben und bringt ihnen dabei nicht die Hausarbeit bei – Hotel MAMA eben….
Hotel Mama ist das wichtigste Hotel der Welt

Hotel Mama

Könnt ihr euch an unser verrücktes Vorhaben erinnern, dass wir ins Wohnmobil ziehen wollen? Natürlich wollen wir das auch immer noch machen. Und unser Ziel rückt von Tag zu Tag näher!

Als wir diesen Entschluss gefasst haben, haben wir das Einscannen der wichtigen Unterlagen, eine Krankenversicherung, Postzustellung oder auch die Wohnungsauflösung im Hinterkopf gehabt. Doch an was wir überhaupt nicht gedacht haben, war „Hotel Mama“.

Für mich war klar, dass „Hotel Mama“ schließt und unsere Schlüpfküken ihren Weg gehen. Ich habe daran gedacht, dass die beiden nach dem Abitur entweder studieren oder eine entsprechende Ausbildung machen; sich in einer schönen, eigenen Wohnung einnisten und wir sie finanzielle vielleicht auch noch unterstützen, solange das Studium oder die Ausbildung läuft.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass „Bügeleisen“, „Waschmaschine“ und Co. mir in die Quere kommen! „Wie kommt die Wäsche in den Schrank?“ Die Waschmaschine macht doch schließlich alles alleine. Und der Trockner macht den Rest. Doch wer ordnet die Wäsche? Wer macht die Waschmaschine voll? Wer füllt den Trockner? Und wer bügelt und legt die Wäsche nachher zusammen? Genau! Hotel MAMA!

Hotel MAMA ist ein Unternehmen mit All Inclusive. Und das sogar kostenlos. Und obwohl im Hotel MAMA so viele Arbeitsbereiche abdeckt, fehlt eins: Der Ausbilder von allen Arbeitsbereichen!

Na ja, ich bin ja nicht unschuldig dran! Ich denke, viele Mütter betüddeln ihre Kinder zu sehr. Vielleicht ist es auch kein betüddeln. Bei mir ist es eher „Bequemlichkeit“. Denn, wenn ich etwas im Hotel MAMA mache und meine Schlüpfküken fragen, ob sie helfen können, sage ich meistens „nein“. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, wenn die beiden mir helfen, bin ich mehr mit Beantwortung von „Wie mache ich das“-Fragen beschäftigt, als wie mir lieb ist. Und dazu fehlt mir absolut die Zeit! Ein Fehler, ich weiß. Doch nun muss ich die Suppe auslöffeln…

Letztes Silvester war unser ältestes Schlüpfküken, die Joanna, auf eine Party eingeladen. Sie wollte Frikadellen mitbringen.  Klar, kann sie Frikadellen mitbringen, nur machen musste sie die selber- die Köchin von Hotel MAMA hatte Silvester nämlich frei!

Die Haushälterin war noch so nett und hat die entsprechende Zutaten eingekauft, weil sie sowieso im Supermarkt war.

Am Silvestervormittag wollte Joanna die Frikadellen, mit der Hotel-Köchin braten. Am Morgen ist Joanna noch unter die Dusche gesprungen und hat sich fertiggemacht. Ihr wisst schon: duschen-frisieren-schick anziehen. Ist ja schließlich Silvester. Ich habe sie auf dem Weg zum Badezimmer noch gefragt, ob sie jetzt wirklich unter die Dusche springen will. „Na klar, warum nicht?“ Hmmm, vielleicht, weil du gleich wie eine Fritten-Ranch riechst??? Egal, sie war duschen…

Gegen Mittag, also nicht mehr vormittags, konnten wir dann anfangen – dabei wusste ich bereits, dass wir nicht „mal eben“ Frikadellen machen.

Da ich nett bin, habe ich mich um die Zwiebeln gekümmert. Sie sollte schon das Brötchen einweichen. Jetzt ging es los „Wie mach ich das?“. Bianca….atme…1,2,3.

Nun waren Hack, Eier, Gewürze und Co. dran, um in eine Schüssel vermischt zu werden. Schüssel? „Diese?“ „Zu kein“ „Die?“ „Zu klein. Da muss das Hackfleisch gut reinpassen.“ Bianca…atme tiefe…1,2,3.

Und jetzt wurde es witzig – zumindest für mich!

Die Zutaten landeten nach und nach in der Schüssel. Und das beim Ei aufschlagen mal Eierschale mit in der Schüssel landet, na ja, ist uns doch allen schon passiert. „Wie bekomme ich das wieder raus?“ Bianca…atme NOCH TIEFER…1,2,3, aber meinen fragender Blick und die aufgerissenen Augen müssen die Antwort ad hoc gegeben haben. „Mit einem Löffel!“ Genau Kind, mit einem Löffel 😀 . Hopfen und Malz scheint noch nicht verloren…

Dann kam die erste Matscherei – das eingeweichte Brötchen. „Ihh, das ist glitschig.“ Ich muss zugeben: Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.

Das Brötchen wurde dem Hack hinzugefügt und Matscherei Nummer 2 folgte mit einem noch lauterem „Ihhh, das ist ekelig!“  Mein Grinsen wurde breiter!

So weit, so gut. „Fertig!“ jubelte sie voller stolz. „Und? Schmeckt es?“ , fragte ich. Ein fragender Blick vom Schlüpfküken folgte  😀 . „Na ja, du musst es abschmecken, um zu wissen, ob es auch ausreichend gewürzt ist“, meinte ich mit einem leicht unterdrückten Grinsen. Nach einer kleinen Diskussion hat sie es probiert. „Rohes Fleisch. Ist ja ekelig!“ Aus meinem Grinsen wurde ein lautes Lachen! Hauptsache, sonst macht Mutti immer die Frikas und ihr dürft euch draufstürzen.

Hackbraten | Frikadellen | 4 Reifen 1 Klo

Und nun ging es ans braten. Es spritze, es machte aua, es dauerte lange – ziemlich lange. Das Naschen der fertigen Frikadellen hat ihr aber wieder Spaß gemacht 😉 .

Als 60 kleine Frikadellen fertig gebraten waren, verabschiedete sie sich mit den Worten „Ich geh´dann nochmal duschen!“ Mach das mein Kind, mach das 😀 .

Nach dieser Aktion habe ich bereits bemerkt: Ich hätte ihr in der Vergangenheit mehr zeigen müssen.

Mittlerweile geht es mir sogar auf dem Senkel, dass ich alles alleine mache. Man bedenke, die beiden sind schließlich fast 19 und 16 Jahre alt. Natürlich habe ich eine Menge Schuld daran! Und nun war ich dran, einiges nachzuholen, sonst wird das in den nächsten 30 Jahren nichts mit unserem Leben im Wohnmobil.

Die Ursache dafür liegt wohl in meinen Wurzeln… 

Da meine Eltern selbständig waren und 7 Tage die Woche ihr Geschäft geöffnet hatten, musste ich viel helfen. Mit elf Jahren hatte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Bügeleisen. Mit zwölf kannte ich mich bereits bestens mit Waschmaschine, Staubsauger und Bodenwischer aus. Mit 13 führte ich den kompletten Haushalt, inclusive Essen kochen.

Natürlich ist es heute gut, dass ich das alles gelernt habe, auch wenn ich mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen wurde. Allerdings büßte meine Kindheit sehr viel ein. Wenn andere ins Schwimmbad gingen, müsste ich bügeln oder im Geschäft aushelfen. Und DAS wollte ich meinen Schlüpfküken ersparen – sie sollten eine Kindheit haben!

Wie man es macht, man macht es falsch 😉 . Doch wie heißt es so schön:

„Aus Fehlern wird man klug!“

Deswegen bekommen meine Schlüpfküken bald Post! Es handelt sich um eine Einladung. Eine Einladung zum „Schrubb und Schreuer-Schlüpfküken-Inhouseseminar“:

 

 

Einladung

Hiermit bist du herzlich zum

„Schrubb- und Scheuer-Schlüpfküken-Inhouseseminar“

eingeladen!

 Bei diesem Seminar werden folgende Grundlagen vermittelt:

  • Wie kommt die saubere Wäsche in den Schrank?
    • Wäsche waschen ohne App?
    • Faltet der Trockner die Wäsche bereits?
    • Gehen Falten aus der Wäsche wieder raus?
 
  • Sauberheit vs. Dreck
    • Woher kommt die graue Wolle in den Ecken?
    • Was ist das für ein Gerät, der den Dreck schluckt?
    • Werde ich krank, wenn ich die Toilette reinige?
    • Wieso sieht es draußen so nebelig aus, wenn ich durchs Fenster schaue?
 
  • Sonstiges:
    • Wie kommen die leeren Pfandflaschen in den Supermarkt?
    • Gibt es die Altpapier-Fee?
    • Warum ist das Toilettenpapier nie leer?
 

Ein Fortbildungsseminar unter dem Motto „Zauberei in der Küche“ ist im Anschluss geplant

***Eine Absage dieses Seminar ist nicht möglich***

Und ich weiß schon jetzt: Dieses Seminar wird meine Nerven bis auf die tiefsten Grundmauern reizen. Das ist der Preis für meine „Bequemlichkeit“. Hotel MAMA schließt mit unserem Einzug ins Wohnmobil. Allerdings wird der Support von Hotel MAMA seine Dienste niemals einstellen.

Fortsetzung folgt…

Liebe Grüße

 

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Ich bin nicht nur mehrfache Kochbuchautorin, Food-Stylistin und Rezepteentwicklerin des Camping-Food-Blogs 4 REIFEN 1 KLO, sondern auch Camperin mit Leib und Seele seit meiner Kindheit. Ich genieße es, während des Reisens kulinarische Köstlichkeiten zu entdecken und liebe sowohl die einfache Camping- als auch die heimische Küche.

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