Niccolò Paganini

– unserer kleiner Abstecher nach Parma

 

Zu Ostern 2015 hatten wir eine Reise nach Italien geplant. Auf jeden Fall wollten wir nach Mailand und Venedig.

Zu Beginn der Reiseplanung hatte unser junges Schlüpfküken, die Josy, im Fach Musik das Thema über den größten Violinist aller Zeiten „Niccolò Paganini„. Schon seit Weihnachten erzählte sie begeistert von dem sogenannten „Teufelsgeiger“, der mit seiner außerordentlichen Spieltechnik und Fingerfertigkeit die schwierigsten und spektakulärsten Werke auf der Geige spielen konnte. Durch diese Technik zog er die Zuhörer in seinen Bann.

Wenn wir schon nach Italien fahren, dann sollte unser Schlüpfküken auch davon profitieren, schließlich wollte ihre Schwester in den Osterferien zu Hause bleiben. Wir planten einen Abstecher über Parma ein, damit wir das Grab von Niccolò Paganini besuchen konnten. Ganz schön bekloppt, oder??? 😀

Niccolò Paganini verdankt seiner Bezeichnung „Teufelsgeiger“ seiner einzigartigen Art Geige zu spielen. Es wurde ihm sogar unterstellt, dass er einen Pakt mit dem Teufel hätte, weil eine derartig schnelle Fingerfertigkeit nur vom Teufel erbracht werden konnte. Niccolò Paganini komponierte Werke mit neuen und zu dieser Zeit noch unbekannte Griffe, die seine Zuhörer zum Erstaunen brachten.

Paganini, der 1782 in Genua geboren wurde, war mittlerweile in ganz Europa für seine teuflischen Werke auf der Geige bekannt.  Im Mai 1840 verstarb Niccolò Paganini in Folge seiner Krankheit in Nizza. Da er allerdings keine Beichte ablegen konnte und diese auch nicht schriftlich niedergelegt hatte und dass er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben soll, verweigerte man ihm eine christliche Beisetzung. Paganini wurde einbalsamiert. Erst 36 Jahre später, im Jahr 1876, konnte sein Sohn ihm eine Ruhestätte in Parma, gegen eine beträchtliche Geldsumme, bescheren. Niccolò Paganini ruht seitdem auf dem Friedhof von Parma.

Als wir mit dem Wohnmobil in Parma am Friedhof angekommen waren, mussten wir natürlich das Grab suchen. Anhand von Fotos aus dem Internet wussten wir zumindest, dass es sich im eine helle, marmorierte Gruft handelte, auf der auch sein Name in großen Lettern zu sehen ist.

Der Friedhof von Parma ist, wie alle italienischen Friedhöfe, eine heilige Stätte für die Italiener. Das sieht man auch bereits an den geschmückten Gräber und den imposanten Familiengruften. Die heilige Maria ist all gegenwärtig auf dem Friedhof.

 

Das Grab vom „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini war recht schnell gefunden. Paganinis Geschichte war plötzlich nicht mehr „nur ein Thema“ im Fach Musik, sondern unser Schlüpfküken nahm Bezug zu dem Thema. Plötzlich war es anders. Etwas ehrfürchtig und voller Respekt stand sie vor dem Grab. Man hat unserem Schlüpfküken angesehen, dass sie sehr stolz war, dort zu sein.

Die Ruhestätte von Niccolò Paganini war wirklich imposant. Und, obwohl diese Ruhestätte bereits über 130 Jahre alt war, war sie sehr gepflegt und mit (kitschigen) Kunstblumen geschmückt. Diese Kunstblumen scheinen in Italien üblich zu sein und waren an den italienischen Gräbern überall zu sehen.

Grundsätzlich macht man keine Bilder von Gräbern, doch hier ging es um Geschichte. Noch im Wohnmobil hat sie vielen Klassenkameraden per Handy geschrieben, dass sie soeben am Grab von Paganini war. Natürlich wollte das niemand glauben. Klar, wer ist schon so verrückt und fährt mal eben 1.025 km um ein Grab eines Violinisten zu sehen? Wir! 😀 Schulthema hautnah. Es ist für uns Schlüpfkükeneltern ein tolles Gefühl, wenn man seinen Schlüpfküken so etwas ermöglichen kann. Mit einem Wohnmobil ist dies eben möglich!

Im Nachhinein haben wir von unserem Schlüpfküken erfahren, dass ihr Musiklehrer total begeistert war, als sie im Unterricht erzählt hat, dass sie am Grab von Paganini war. So etwas hat er als Lehrer von seinen Schülern noch nie gehört. Aber mal ehrlich: Wer hat den schon die Möglichkeit dazu? Und….wer besucht schon so etwas „belangloses“ wie ein Grab von irgendeinem Violinisten, auch wenn er der größte Violinist aller Zeiten ist?

Wenn man so eine Aktion mit einer Reise verbinden kann, dann sollte man es machen….

Ganz im Sinne von:

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“
(Matthias Claudius (1740 – 1815)

Und ich kann sooooo viel erzählen 🙂 . Und unsere Josy jetzt auch 😉

Bis dann

Eure_Bianca 2

©4reifen1klo.de

P.S.:

Wenn ihr jetzt glaubt, dass ihr kein Stück von Niccolò Paganini kennt, dann irrt ihr euch. Denn ihr kennt bestimmt „Karneval in Venedig“ von Paganini. Überzeugt euch 😉 :