Ich kann mich an eine Aktion am Strand von Mimizan erinnern: Unser jüngeres Schlüpfküken, die Josy, ist ein absoluter Wirbelwind. Sie ist voller Aktion, spontan und unaufhaltsam. Dieses Kind hat Millionen von durchgedrehter Hummeln im Bauch 😀 . Wenn man sie „loslässt“, dann dreht sie auf 🙂 . Wir waren bereits mehrmals in Mimizan. Bei einem Strandspaziergang, wollte Josy mit den Füßen ins Wasser. „Nur mit den Füßen“, meinte sie noch voller Überzeugung. Natürlich haben wir es zugelassen, wohl wissend, das nicht nur die Füße nass werden, sondern diese Schlüpfküken in ca. 20 Minuten komplett nass sein wird. Wasser ist ihr Element, schließlich ist sie im Sternzeichen Krebs geboren. Man muss Wissen, und auch unsere Schlüpfküken wissen dies, dass die Wellen von Mimizan manchmal sehr spontan sind 😉 . Mimizan ist am rauen Atlantik und demnach ein Surferparadies, dass spricht schon für sich. Und was soll ich sagen: Sie hat noch nicht einmal 20 Minuten gebraucht um nass zu werden. Aber gerade das ist es: Sie konnte Kind sein! Sie konnte sich ausleben. Nicht nur sie hatte Spaß an der Sache – wir auch 😀 . Der Reiz des Wassers ist für jedes Kind, egal wie alt, so kraftvoll und anziehend, dass es schwer fällt, diesen Reiz nicht zu erliegen.

Doch nicht nur Wasser hat seinen Reiz, sondern auch der Strand selber. Plötzlich macht es wieder Spaß im Matsch zu spielen. Zwar baut man nicht unbedingt mehr Sandburgen, aber man kann sich wunderbar darin verbuddeln lassen oder auch einen kleinen „Swimmingpool“ bauen. Es macht nichts aus, wenn der Sand unter den Fingernägeln klebt, weil man mit den Händen buddelt. Ich wollte immer Schüppen kaufen, hab es aber irgendwie immer vergessen. Doch wozu hat der liebe Gott uns zwei gesunde Hände geschenkt? Dazu!

 

Wasserschlacht auf dem Campingplatz
Wasserschlacht auf dem Campingplatz

Wo kann man heute noch eine ausgiebige Wasserschlacht machen, wenn nicht beim Camping? Klar, gibt es immer wieder Leute, die dann schimpfen, von wegen Wasserverschwendung. Aber dann gibt es die anderen, die sagen, es sind halt Kinder. Solche Momente vergessen die Kinder nicht so schnell. Sie verbinden dies mit einer schönen und lustigen Kindheit. Außerdem tut so eine Wasserschlacht bei 37° Grad sowas von gut!

In Kroatien haben wir sogar erlebt, dass andere Camper sich an der Wasserschlacht beteiligt haben – sogar die Erwachsenen 😀 . Es war ein herrliches Bild zu sehen, wie aus Erwachsenen plötzlich Kinder werden. Verschiedene Nationalitäten kamen da zusammen. Wie ein großer, spaßiger Kindergeburtstag. Alle waren wie(der) Kinder – egal ob 6, 11, 15 oder 38 Jahre! Man kann Kind sein und es machte Spaß!

Wasser ist noch immer das Element schlechthin, was keine Langeweile, aber dafür unendlichen, abwechslungsreichen Spaß bedeutet. Als Stadtküken lebt man nicht in Wassernähe. Da nutzt man die Gelegenheiten, wenn man am Wasser ist, in allen Möglichkeiten. Das einzige, was wir mit und im Wasser noch nicht ausprobiert haben, war Angeln 😀 . Das wäre aber auch keine gute Idee. Bekanntlicher Weise muss man beim Angeln ruhig sein, damit ein Fisch anbeißt – wir würden demnach verhungern!  Es würde auch schon an der Tatsache hapern, dass irgend jemand den Fisch dann noch bratfertig und zuvor TÖTEN müsste. Wie gesagt, wir würden verhungern 😉 . Also toben wir lieber 😀 .

Kinder, die viel lachen, kämpfen auf der Seite der Engel.“ 

                                                                                                                                                        (Rabanus Zaurus)

Schnorcheln ist auch eine tolle Sache, die Schlüpfküken zu begeistern. Manchmal sind sie so lange im Wasser, dass man aufpassen muss, dass sie nicht selber zum Fisch werden 🙂 . Sie haben auch schon die physikalische Erfahrung gemacht, dass Wasser eine Lupenwirkung besitzt und man, wenn man so nah unter der Wasseroberfläche schwimmt, einen Sonnenbrand bekommt. Schulpraxis hautnah – im wahrsten Sinne des Wortes 😉 . Die Unterwasserfauna live zu sehen, ist schon imposant. Auch, wenn ich nicht der Typ für die Unterwasserwelt bin.  Man sollte den Schlüpfküken so viel Natur und Impressionen nahe bringen, wie möglich, auch wenn man selber daran wenig Interesse hat. Man weiß nie, für was es gut ist…

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Josy mit ihren „Ideen“. Tut schon beim hinsehen weh…

Zwischendurch muss man sich auch einmal „an Land“ ausruhen. Wenn dann doch mal

Langeweile aufkommt, dann kann man den Unsinn wieder freien Lauf lassen. Unsere Josy belegt damit (und das mit absoluten Abstand) Platz 1, der verrückten und kuriosen Ideen. Man weiß nie, was sie als nächstes macht. Ich habe z.B. Wäscheklammern auf den Tisch liegen gelassen, weil ich gerade die Wäsche abgenommen habe. Fataler Fehler :-D. Als ich aus dem Wohnmobil raus kam, hat sie damit ihren Bauch „geschmückt“. Na ja, ist ja ihr Körper. Uns tat anschließend der Bauch vom Lachen weh. Sie darf Kind sein 😀 .

In einigen Momenten, wo der Körper dann absolut keine körperliche Bewegung und Anstrengung mehr will, greifen sie dann auch mal auf ihre elektronischen Geräte oder einem Buch zurück und gehen in den Entspannungsmodus. Dadurch kann sich unser Lausch-Hör-Organ dann ein wenig beruhigen, wenn mal ein wenig Stille eintritt. Im heutigen Zeitalter gehören Geräte wie, Handy oder Nintendo einfach zum Kind sein dazu.

 

Tic-Tac-Toe, das ist das Spiel mit den  Kreisen und kreuzen, was wir sehr gerne im Sand spielen oder auch am

Manchmal muss der Bauch zum Tic-Tac-Toe spielen herhalten
Manchmal muss der Bauch zum Tic-Tac-Toe spielen herhalten

Wohnmobil. Josy hatte zwar Lust, das Spiel zu spielen, aber keine Lust, ins Wohnmobil zu gehen, um Zettel und Stift zu holen. Manchmal ist sie wirklich bequem 😀 . Sie hat darauf gewartet, dass jemand „zufällig“ ins Wohnmobil geht, um irgendetwas zu holen. Aber das passierte nicht. Dann sind ihre Ideen mal wieder mit ihr durchgegangen. Dazu brauchte sie noch nicht einmal Zettel und Stift, sondern Bauch und Fingernagel! Am besten geht es mit einem großen Bauch und einem spitzen Fingernagel. Dann hat sie angefangen auf Frank seinen Bauch Tic-Tac-Toe zu spielen 😀 😀 😀 . Sie ist wirklich so spontan, dass man sich totlacht, bevor man schimpft. Frank ist auch immer so cool und „hält das aus, wie ein Mann“, um anschließend bei mir zu jammern, dass er ein Kühlakku benötigen würde 😀 .

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So trägt man das Spülzeug

Beim Camping ist wichtig, dass jeder anpackt. Jeder möchte Urlaub haben. Jeder möchte seine Freizeit haben. So haben auch unsere Schlüpfküken ihre Aufgaben. Der Spüldienst wechselt jeden Tag, sodass jeder mal dran ist. Ich sehe auch nicht mehr ein, dass die Arbeit alleine an mir hängen bleibt, schließlich sind die Schlüpfküken alt genug dafür. Doch, wie sollte man es sein, haben sie auch dabei ihren Spaß. Dann werden die Spülutensilien halt auch mal auf den Kopf zum Wohnmobil getragen, statt mit den Händen 🙂 . Man muss nur Ideen haben, dann kann man einfach Kind sein.

Wenn wir beim Camping sind, fahren wir viel Fahrrad. Ich fahre dabei immer als letzte und hab somit „alles im Blick“. Als wir in Kroatien waren, sind wir mit den Fahrrädern die Küste entlang gefahren. Irgendwann kamen wir an einem Tor, wo man mit dem Fahrrad durchfahren durfte, aber man durfte nicht fotografieren. Alle vor mir fragten sofort, warum da ein Verbotsschild zum fotografieren angebracht war. In dem Moment, wo ich so laut lachen mussten, wussten unsere Schlüpfküken auch schon die Antwort. Wir sind auf dem

Fahrradweg eines FKK-Campingplatzes! Es war zu lustig, zu sehen, dass die Schlüpfküken nicht wussten wo sie hinsehen sollten. Sie haben die „Nackten“ beim Tischtennis spielen, gemütlich auf der Bank sitzende, Fahrrad fahrend oder beim spazieren gehen, gesehen. Überall, wo sie hingesehen haben, waren Nackedeis. Klar, es war ein Fkk-Campinglatz und wir hatten fast 40° Grad. Da kann man nichts anderes erwarten. Frank hatte dann noch die glorreiche Idee, dass wir ja in dem Supermarkt ein Eis kaufen könnte. Die Begeisterung war riesengroß, bis sie dann aber realisierten, dass Frank den Supermarkt vom FKK-Campingplatz meinte 😀 . Die Schlüpfküken wollten aber, trotz der Tatsache, dass sie dort Personen treffen „wie Gott sie schuf“ auf eine kaltes, leckeres Eis nicht verzichten. Sie diskutierten schon darüber, wer in den Supermarkt geht und ob auch die Kassiererin an der Kasse ohne Kleidung ist. Kurz vor dem Supermarkt, war ein Schild, auf dem zu erkennen war, dass man ab jetzt bekleidet sein musste. Man hörte förmlich die Erleichterung der Schlüpfküken, dass dieser nackte Albtraum ein Ende hat. Das Eis habe ich dann trotzdem besorgt und wir haben es außerhalb des Campingplatzes genüsslich weggeschleckt. Doch dann setze bei allen Schlüpfküken das Sprachorgan gleichzeitig ein und jeder wollte erzählen, wie man es empfand und was man doch alles so gesehen hat. Da haben sie doch tatsächlich einen Blick mehr riskiert 😀 .

Bei einer Fahrradtour in Seté, an der französischen Mittelmeerküste, war es sehr heiß. Wir sind vom Campingplatz (43.3417, 3.5839) nach Seté-City gefahren. Unterwegs waren zum Glück viele Strandduschen. Frank und die Schlüpfküken, haben diese Strandduschen regelmäßig für eine kleine Abkühlung genutzt. Einfach mit Klamotten druntergestellt 😀 . In Seté angekommen, war direkt ein Springbrunnen. Ich hab in die Pedalen getreten und bin mitten durch gefahren. Ich wollte Kind sein 😀 . Josy hat mir direkt nachgedacht. Wer auch sonst? 😉 . Sie ist dann kreuz und quer erstmal darüber her gefahren. Irgendwann ging auch das Wasser an. Manche Wasserstrahle gingen knapp vorbei, andere haben sie voll getroffen. Aber bei den Temperaturen war es egal. Sie konnte einfach Kind sein!

Während den Fahrradtouren, an so heißen Tagen, ist jede Abkühlung willkommen. Wir nutzen auch jede Möglichkeit aus, indem wir uns abkühlen können. Zumal wir, trotz des Alters unserer Schlüpfküken, alle immer bei Laune halten müssen. Sie sollten sich ja auf die nächste Radtour freuen und Spaß daran haben, anstatt schon mit Magengrummeln daran zu denken, dass es gleich wieder auf das Fahrrad geht. Unsere Schlüpfküken erinnern sich eigentlich hauptsächlich an solche irren und durchgeknallten Aktionen, als an die Stadt selber. Also haben wir ja alles richtig gemacht. Sie erinnern sich daran, dass sie einfach Kind sein konnten.

Einfach Kind sein:

 

Mit dem sogenannten Skimboards bringt man Abwechslung zwischen Schwimmen und Sandbuddeln:

 

„Darum liebe ich die Kinder, weil sie die Welt und sich selbst noch im schönen Zauberspiegel ihrer Phantasie sehen.“

(Theodor Storm)

 

Es ist toll, wie Kinder uns Erwachsenen die Welt mit Ihren Augen zeigen – wenn wir es zulassen. Vieles haben wir aus Vernunft verdrängt. Vieles haben wir aus Verantwortungsbewusstsein vergessen. Manches würden wir machen, doch wir sind Erwachsen. Doch warum? Das Leben muss nicht nur vernünftig sein. Es kann Spaß machen – mit Vernunft und mit Verantwortungsbewusstsein. Unsere Schlüpfküken zeigen uns ihre Welt nicht nur im Sommer, sondern auch im Frühling, Herbst und Winter.

 

Hab Spaß – es gehört zum Leben dazu!

 

 Eure_Bianca 2
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